Verein für
Philatelie und
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"Niedersachsen" Osnabrück von 1928 e.V.

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Peter Weißhuhn am 28. Januar 2016 :

Fir­men­lo­chun­gen – Echt­heits­merk­mal und „rei­ner Bedarf“

Flug-Post-Karte

Fir­men­lo­chun­gen von Brief­mar­ken sind nicht son­der­lich be­liebt bei uns Samm­lern. All­ge­mein sieht man die­se Lo­chun­gen als Wert min­dernd an. Aber es gibt auch Samm­ler, z.T. or­ga­ni­siert in der Ar­Ge Lo­chun­gen, die das ganz an­ders se­hen. Las­sen Sie mich ei­nen gro­ßen deut­schen Phil­ate­lis­ten aus Chem­nitz zi­tie­ren, sein Na­me Curt Paul. Er ist der Va­ter des Ge­büh­ren­stem­pel­ka­ta­logs mit dem Ti­tel „Il­lus­trier­ter Ka­ta­log der Bar­frei­ma­chungs- und Fran­kos­tem­pel“ von 1945:

Trotz­dem so­gar der Mi­chel-Spe­zi­al-Ka­ta­log dur­ch­loch­te In­fla­ti­ons­mar­ken zum hal­ben Preis be­wer­tet, ist noch im­mer in wei­ten Krei­sen der Samm­ler­schaft die Mei­nung ver­tre­ten, dass Mar­ken mit Fir­men­lo­chung über­haupt wert­los wä­ren. …. Die­se Mar­ken wur­den fast aus­schließ­lich von Fir­men ver­wen­det, die sie zum gro­ßen Teil als Schutz ge­gen Dieb­stahl und un­recht­mä­ßi­ge Ver­wen­dung mit ih­rem Fir­men­zei­chen loch­ten. …. Bei ge­brauch­ten Mar­ken …. ist al­so die Fir­men­dur­ch­lo­chung ge­ra­de­zu ein Echt­heits­zei­chen, und es ist kein Grund er­sicht­lich, sie den un­ge­loch­ten nicht gleich­zu­stel­len. Wenn sie sich aber gar noch auf Brie­fen oder Kar­ten be­fin­den, de­ren Ab­sen­der­an­ga­be mit der Fir­men­lo­chung über­ein­stimmt, dann dür­fen sie ge­trost, auch oh­ne Prüf­zei­chen, als echt ge­braucht be­han­delt wer­den. …. Viel­leicht kön­nen die­se wirk­lich echt ge­brauch­ten Mar­ken dann so­gar sol­che er­set­zen, die (mit idea­len Stem­pe­lun­gen) mit­un­ter un­be­wusst noch als Glanz­stü­cke ei­ner Samm­lung an­ge­se­hen werden.“.

Dem hat der Au­tor nicht mehr viel hin­zu zu­fü­gen, höchs­tens noch ei­nen schö­nen Be­leg, der ge­ra­de we­gen der Mar­ken-Lo­chung und dem Wer­be­text rück­sei­tig kei­ne Mas­se dar­stellt, son­dern durch­aus ei­nen ech­ten Bedarf.

Von der Fir­ma O. Frit­ze & Co, Of­fen­bach, stammt die links ab­ge­bil­de­te Flug­post-kar­te. Die Ger­ma­nia-Mar­ke zeigt de­ren Fir­men­lo­chung in Form ei­nes „F&C“. Kar­ten-rück­sei­tig steht ein Ma­schi­nen­text mit Kun­den­wer­bung: „Aus An­lass der Er­rich­tung der ers­ten deut­schen Flug­post er­lau­ben wir uns, un­se­ren lang­jäh­ri­gen ge­ehr­ten Ge­schäfts­freun­den auf die­sem We­ge er­ge­be­ne Grü­ße zu über­mit­teln. Hoch­ach­tungs­voll! (gez. mit Un­ter­schrift) Hein­rich Frit­ze.“ Die Flug­post­mar­ke MiNr. I zeigt dar­über hin­aus den Plat­ten­feh­ler V („P“ von „Pf“ rechts ver­dickt), — Stem­pel echt, Prü­fung überflüssig!

Dr. Wolf­gang Völker

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